TCM - Traditionelle Chinesische Medizin

Herkunft und Entwicklung der TCM

Die chinesische Hochkultur entwickelte über Jahrtausende hinweg ein äußerst wirksames, natürliches Heilsystem. Demnach lassen sich alle Erscheinungen, Naturphänomene und Veränderungen des Lebens und des Körpers in zwei Polaritäten teilen – Yin und Yang, die im wechselseitigen Zusammenspiel agieren.

Einem der ältesten Lehrbücher aus dem 3. vorchristlichen Jahrhundert (Huang Di Nei Jing) entnehmen wir eine Naturbetrachtung, aus der eine Lehre über Krankheitsursachen und über Genesungswege abgeleitet wird. Neben der Akupunktur sind die chinesische Arzneimitteltherapie, eine individuell abgestimmte Ernährung (Diätetik), Massageanwendungen (Tuina/Anmo), Atem- und Bewegungstherapien (Qi Gong und Tai Ji Quan) sowie die Gestaltung des Lebensraumes (Feng Shui) feste Bestandteile im umfangreichen Spektrum der TCM. Zur Untersuchung des funktionellen Zustandes des Patienten wird die Puls- und Zungendiagnostik angewandt.

Was ist Akupunktur?

Die Heilmethode wird seit mehr als zwei Jahrtausenden praktiziert. Durch das Einstechen mit speziellen Nadeln in gezielte Punkte werden die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers aktiviert. Nach der Diagnose werden diese Punkte bei Bedarf erwärmt, um wieder zu einem gesunden körperlichen Gleichgewicht zurück zu kehren. Akupunktur löst Energieblockaden in den Meridianen, den sogenannten „Hauptstraßen der Lebensenergie“, damit das Qi (sprich "Tschi", Definition: der Begriff für Lebensenergie) wieder ungestört durch unser energetisches Netzwerk fließen kann.

Bei welchen Erkrankungen hilft Akupunktur?

Da jeder Mensch eine individuelle Konstitution mitbringt, erfordern die meisten Beschwerden, selbst mit den gleichen Symptomen, ganz unterschiedliche Behandlungsansätze.

Die WHO hat eine Indikationsliste für Akupunktur erstellt. Dazu gehören Erkrankungen der Atemwege wie Sinusitis, Asthma, Allergien und Heuschnupfen, Erkrankungen des Magen/Darmtraktes wie Gastritis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Durchfall und Verstopfung, Blasenfunktionsstörungen, Schmerzen des Bewegungsapparates wie Schulter-, Arm und Gelenkschmerzen, Bandscheibenbeschwerden, gynäkologische Beschwerden z.B. schmerzhafte Regelblutungsstörungen und Menopausebeschwerden. Zudem eignet sich die Traditionelle Chinesische Medizin sehr gut zur Krankheitsfrüherkennung, zur Bewältigung von Stress, Erschöpfungs- und anderen Schmerzzuständen, sowie bei Depressionen. Akupunktur wird als begleitende Therapie bei Krebserkrankungen und zur Unterstützung der Chemotherapie angewandt, ebenso wie zur Nachsorge bei einem Schlaganfall und anderen neurologischen Störungen wie Trigeminus Neuralgie.

Chinesische Kräutertherapie

Die Behandlung mit Heilkräutern hat in China einen recht hohen Stellenwert. Durch die ganzheitliche Betrachtung des Menschen werden nach streng festgelegten Kriterien individuelle Rezepturen zusammengestellt. Die Anwendung dauert zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten und bietet eine wertvolle Ergänzung zur Akupunktur.

Chinesische Diätetik

In der chinesischen Kultur spielt das Essen eine sehr wichtige Rolle. Eine individuell abgestimmte Ernährung, basierend auf den Grundlagen der Traditionellen
Chinesischen Medizin, ist in der Therapie ein fester Bestandteil. Schon in frühester Zeit wurde die Ernährung als Hauptenergiequelle des Körpers erkannt.
Man bedient sich der Qi-Kraft der Nahrungsmittel,
um auf das Qi des menschlichen Körpers einzuwirken. Ist das Qi im menschlichen Körper gestört, also unausgewogen, spricht man von Krankheit. Der gezielte Einsatz von Nahrungsmitteln stellt das Gleichgewicht wieder her.

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